Mit dem vor einigen Wochen verabschiedeten Koalitionsvertrag zwischen den Parteien der neuen Bundesregierung wurde ein „Recht auf Reparatur“ angekündigt. Aktuell werden unter anderem von der Bundesverbraucherschutzministerin erste Maßnahmen zur Umsetzung vorgeschlagen. Neben einer Erweiterung der gesetzlichen Reparaturvorgaben soll künftig ein sogenannter Reparatur-Index eingeführt werden, der zum Beispiel auf der Verpackung oder in Werbemitteln klar über die Reparierbarkeit informiert. „Ein für die Förderung der Kreislaufwirtschaft großartiger und längst überfälliger Vorstoß“, findet Philipp Gattner, CEO von Deutschlands Recommerce-Marktführer rebuy. Denn die Wiederaufbereitung von gebrauchten elektronischen Produkten ist nicht nur sein Geschäft, sondern aus Nachhaltigkeitsgründen auch eine echte Herzensangelegenheit für den Unternehmenslenker.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Rund 200.000 Smartphones hat das rebuy-Team 2021 gegradet, also in ihrer Funktion und Optik beurteilt, und danach entsprechend wiederaufbereitet. Rund 10.000 dieser Smartphones waren nicht reparabel und mussten daher leider an die Verkäufer:innen zurückgeschickt oder auf deren Wunsch recycelt werden. Und das häufig wegen Kleinigkeiten. „Auch wenn fünf Prozent nicht aufzubereitende Smartphones erst einmal nach wenig klingt, steckt dahinter eine weitaus größere Dunkelziffer. Denn für die Verkäufer:innen offensichtlich defekte Geräte werden uns häufig gar nicht erst geschickt. Rund zehn Kilo Elektroschrott, die für jede:n Bundesbürger:in im Durchschnitt pro Jahr anfallen, beweisen, dass die meisten Elektrogeräte bei einer Funktionsstörung nach Ablauf der Gewährleistung von den Konsument:innen schlicht weggeworfen werden. Und selbst bei einer möglichen Rückgabe während der Gewährleistungszeit entsorgen die allermeisten Hersteller:innen die Geräte eher, als sie zu reparieren. Weit weniger als die Hälfte, nämlich nur 44 Prozent, werden davon recycelt. Für die Umwelt ist das eine Katastrophe. Und mittelfristig auch für die Wirtschaft, der wichtige und wertvolle Rohstoffe verloren gehen“, sagt Philipp Gattner.
Ob ein Smartphone konkret reparierbar ist, bestimmt bei rebuy das Grading-Team anhand von verschiedenen Faktoren. So muss genau geprüft werden, ob die defekten Bauteile separierbar oder fest, zum Beispiel auf einer Platine, mit anderen Teilen verbunden sind. Dann müssen die auszutauschenden Teile natürlich auch auf dem Markt verfügbar sein und nicht firmeneigenen Sicherungen unterliegen. Gleichzeitig muss auch die dahinterstehende Software noch unterstützt werden.
„Alle diese Faktoren können die Hersteller:innen weitgehend bestimmen – durch die Konstruktion und das Design ihrer Produkte ebenso wie durch das Nachhalten von Ersatzteilen und eine nachhaltige Softwarestrategie. Vielfach hilft es schon, wenn Bauteile nicht mehr verklebt bzw. verlötet werden, sondern gesteckt oder verschraubt. Ohne die Motivation durch klare gesetzliche Rahmenbedingungen, die eine Reparierbarkeit unterstützen und etwa eine Obsoleszenz entsprechend sanktionieren, werden sich die Hersteller:innen kaum bewegen. Ein für die Verbraucher:innen klar erkennbarer Index würde zusätzlich Druck auf die Hersteller:innen von Konsument:innenseite erzeugen. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist bei den Konsument:innen heute ein ganz anderes als noch vor ein paar Jahren. Dabei spielen ebenso ökologische wie ökonomische Gründe eine Rolle. Denn oftmals Hunderte von Euro teure Elektrogeräte einfach wegzuwerfen, nur weil einzelne Komponenten ausfallen, ist nur schwer vermittelbar. Eine bessere Reparierbarkeit wird für die Hersteller:innen so immer mehr zum Wettbewerbsvorteil“, ist sich Gattner sicher.
Über rebuy
Die reBuy reCommerce GmbH ist ein 2004 – damals noch als trade-a-game GmbH – gegründetes Recommerce-Unternehmen mit Sitz in Berlin, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, gebrauchte Produkte wieder in den Wirtschaftskreislauf zu integrieren. Über 550 Mitarbeiter:innen aus insgesamt 28 Nationen sorgen dafür, qualitativ hochwertige gebrauchte Produkte im Online-Shop anzubieten, dabei Ressourcen zu schonen und die Menschen gleichzeitig für einen bewussten Konsum zu sensibilisieren. rebuy ist in sieben Ländern aktiv: Deutschland, Österreich, Niederlande, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Für eine gleichbleibend hohe Qualität seiner Produkte hat rebuy eigene Grading-, Refurbishment- und Aufbereitungsprozesse entwickelt und vergibt eine 36-monatige Garantie auf alle verkauften Elektronikartikel. CEO des Unternehmens ist Dr. Philipp Gattner. Weitere Informationen über das Unternehmen unter www.rebuy.de.